Rassismus
(Definition vom französischen Soziologen Albert Memmi in Memmi S. 103&164)
„Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen“
Da es noch weitere Definitionsmöglichkeiten gibt, findet ihr im Wikipedia noch mehr
Fremdenfeindlichkeit / Xenophobie
Sozialpsychologisch gesehen wird mit der Feindseligkeit gegenüber „Fremden“ ein negativ konnotiertes Fremdbild geschaffen, um ein überlegenes Selbstbild zu erzeugen. An den Prozessen der Konstruktion von Bildern über vermeintlich „Fremde“ oder „Andere“ sind wissenschaftliche, mediale, politische und andere Akteure der Gesellschaft beteiligt. Der Begriff wird in der Rassismusforschung dort vermieden, wo er die Prozesse der Stigmatisierung durch Psychologisierung und Biologisierung übersieht und eine quasi kausale naturgegebene Erklärung für Gewalt und Ausgrenzung nahelegt.
Der Begriff der Fremdenfeindlichkeit überlappt mit dem des Rassismus und lässt sich oft nur ungenau von diesem unterscheiden.
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Islamfeindlichkeit / Islamophobie
Islamfeindlichkeit bezeichnet die Feindseligkeit gegenüber Muslimen sowie deren kategorische Abwertung und Benachteiligung. Daneben existieren die konkurrierenden Bezeichnungen und Konzepte Islamophobie und antimuslimischer Rassismus, die unterschiedliche Schwerpunkte und Wertungen bei der Betrachtung des Phänomens setzen. Umstritten ist, ob Islamfeindlichkeit als Form des Rassismus oder als eine nahe verwandte Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit betrachtet werden sollte.
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Antiziganismus
Antiziganismus (frz. tsigane „Zigeuner“ und -ismus) ist ein in Analogie zu „Antisemitismus“ gebildeter Fachbegriff für „Zigeunerfeindlichkeit“. Er bezeichnet die von Stereotypen, Abneigung und/oder Feindschaft geprägten Einstellungskomplexe gegen als „fremd“ und als „Zigeuner“ wahrgenommene Menschen und Gruppen sowie die durch solche Einstellungen bedingten oder mitbedingten Formen gesellschaftlicher und staatlicher Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung bis hin zu Vertreibung, Pogromen, Internierung, Zwangssterilisierung und staatlich organisiertem Völkermord (Porajmos).
Antiziganismus richtete und richtet sich in erster Linie gegen die in einem rassistischen und herabwürdigenden Sinn mit unterschiedlichen mehrheitsgesellschaftlichen Etiketten („Zigeuner“, „heidens“ usw.) belegten, ursprünglich aus Indien stammenden und seit dem Spätmittelalter nach Europa zugewanderten Roma.
Antiziganismus konnte und kann daneben auch die Angehörigen eines umfangreichen Spektrums sozial Deklassierter und Marginalisierter betreffen, weil ihre sozioökonomische Situation – historisch als „Fahrende“, heute vor allem als randständige Bewohner von Peripheriesiedlungen – der der „Zigeuner“ ähnelt und die mit diesem Begriff einhergehenden Stereotype auf sie anwendbar zu sein scheinen. Hierzu gehören die im mittel- und oberdeutschem Sprachgebiet mit ihrer Eigenbezeichnung als Jenische bekannten Gruppen, irische Pavee oder niederländische woonwagenbewoners. Wiewohl sie nach Sprache, Selbstbild und Kultur sowie nach ihrer Herkunft aus der europäischen Mehrheitsbevölkerung von Sinti und Roma zu unterscheiden sind und ausweislich der verschiedenen regionalen mehrheitsgesellschaftlichen Bezeichnungen stets auch unterschieden wurden und werden, sind bei ihnen ebenfalls Ansätze für antiziganistische Ressentiments feststellbar.
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Antisemitismus
Antisemitismus bezeichnet seit 1945 keine politisch organisierte Massenbewegung und staatlich propagierte und vollstreckte Ideologie mehr, wie sie sich bis 1945 entwickelt hatte. Gleichwohl existieren Judenhass, rassistische und antisemitische Vorurteile auch nach dem Holocaust. Diese Einschätzung hat sich seit den Anschlägen vom 11. September 2001 verschärft und zu einer neuen Antisemitismusdebatte geführt. Dieser Begriff steht dabei weiterhin für Formen pauschaler Judenfeindlichkeit, deren Vertreter Juden mit lange überlieferten und eingeübten Klischees und Stereotypen als übermäßig einflussreiches Kollektiv betrachten, für alle möglichen negativen Zeiterscheinungen verantwortlich machen und so bedrohen. Öffentliche antisemitische Hetze gegen Juden und andere Minderheiten ist in einigen Staaten strafbar, in Deutschland etwa als Volksverhetzung, in Österreich als Verhetzung bzw. NS-Wiederbetätigung oder in der Schweiz als Rassismus.
Weiteres findet ihr auf Wikipedia. Auch die Antisemitismusforschung.
Shoa & Holocaust
Während der Judenvernichtung bezeichneten jüdische Zeitzeugen diese mit dem hebräischen Substantiv Shoa. Dieses bezeichnet in der Bibel Jesaja 10,3 eine von Gott gesandte ausländische Bedrohung des Volkes Israel, übersetzt als ‚Unheil‘ oder ‚Heimsuchung‘. Davon ausgehend bezeichnet es allgemein für ganze Völker existenzbedrohende Geschichts- oder Naturereignisse, übersetzt etwa als ‚große Katastrophe‘, ‚Untergang‘ oder ‚Zerstörung‘.
1940 erschien Shoa im Titel eines Jerusalemer Zeitungsartikels erstmals für NS-Massenmorde an Juden in Polen. Bis 1942 setzte sich der Ausdruck dafür zunächst in jüdischen Gemeinden Palästina durch. Uriel Tal betitelte eine Sammlung jüdischer Augenzeugenberichte zu den Morden: „Die Sho’ah der Juden in Polen“. Saul Tschernichowski betitelte einen Vortrag bei der Jewish Agency in Jerusalem 1942: „Die Lehre der entsetzlichen Sho’ah, die über uns kommt“. Eine Rabbinerkonferenz erklärte im November 1942, als Massenmordbefehle der SS-Einsatzgruppen im Ausland bekannt geworden waren: „Die Sho’ah, die die europäische Judenheit erleidet, ist beispiellos in der Geschichte.“ 1943, als man von Vernichtungslagern wusste, schrieb der jüdische Historiker Ben-Zion Dinur: Die Sho’ah symbolisiere „die Einzigartigkeit der jüdischen Geschichte unter den Völkern“.
Die Israelische Unabhängigkeitserklärung von 1948 begründet das Existenzrecht Israels unter anderem mit der Shoah, „die in Europa Millionen von Juden vernichtete“. Seitdem wird der Ausdruck in Israel nur noch darauf bezogen. Dies entsprach einer jüdischen Tradition, besonders einschneidende Ereignisse der Jüdische Geschichte mit einem biblischen Wort zu bezeichnen und dieses so daran zu binden: etwa Gesera (Verfolgung) für die Massaker des Ersten Kreuzzugs von 1096 und Wiener Gesera für die planmäßige Zerstörung jüdischer Gemeinden 1421 im Herzogtum Österreich oder Churban (Zerstörung, Katastrophe) für die Zerstörung des ersten (586 v. Chr.) und des zweiten Jerusalemer Tempels (70 n. Chr.). Mit solchen Begriffen wurden außerbiblische mit biblischen Judenverfolgungen in eine Reihe gestellt und so in die jüdische Gesamtgeschichte eingeordnet.
Zionisten bevorzugten Shoa gegenüber dem Ausdruck „dritter Churban“: Diesen gebrauchten osteuropäische jüdische Gemeinden ebenfalls seit 1940 für den Holocaust, heute nur noch religiös-orthodoxe Juden. Er setzte sich nicht durch, weil die Tempelzerstörung biblisch als Strafgericht Gottes erscheint, das das Judentum nicht vernichten sollte, so dass diese Analogie die Besonderheit des Holocaust nicht erfasst.
1951 führte Israel den Jom haScho’a (Shoa-Tag) als nationalen Gedenktag für die Judenverfolgung 1933–1945 ein. Das ursprüngliche vorgeschlagene Datum, der 14.Nisan des jüdischen Kalenders, entspricht dem 19. April, an dem 1943 der Aufstand im Warschauer Ghetto begann. Es wurde aber wegen der Nähe zum Pessach (15.-21. Nisan) auf den 27. Nisan verlegt. Der Feiertag wird auf vielfältige Weise in jüdischen Gemeinden weltweit begangen.
Die 1953 in Israel gegründete Erinnerungs- und Forschungsstätte Yad Vashem übersetzte shoah in den englischen Ausgaben ihrer regelmäßigen hebräischen Berichte 1955 einmal mit European Holocaust, sonst mit Nazi Holocaust. 1956 erschien darin erstmals der Ausdruck the Holocaust mit großem H für shoah, ab 1957 öfter neben European catastrophe, dominierend ab 1959.
In Westeuropa machte der Dokumentarfilm Shoah von Claude Lanzmann von 1985 das Wort bekannt. Seitdem hat er sich auch vielen anderen Ländern als mit Holocaust gleichberechtigt Wer Holocaust als Oberbegriff auch für andere NS-Massenmorde verwendet oder als unpassend für den Judenmord der NS-Zeit ablehnt, bevorzugt als Synonym dafür heute oft Shoa.
Israel Gutman zufolge stießen beide Begriffe bei den Herausgebern der Enzyklopädie des Holocaust auf Bedenken. Sie hätten sich mehrheitlich knapp dafür entschieden, für den Titel der deutschen Ausgabe Holocaust zu verwenden, weil Shoa „ganz aus der Sichtweise der Opfer stammt und nach der Meinung der Redaktion im Land der Täter nicht gebraucht werden sollte“. Die Webseite Shoa.de teilt die Skepsis:
„Sie findet im Deutschen aber nur die Entsprechung ‚Katastrophe‘ o.ä., verliert also ihre Spezifität in der Übersetzung. Außerdem ist es fragwürdig, im Land der Täter einen Begriff zu verwenden, der von Opfern geprägt worden ist und ihre Perspektive reflektiert.“
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Holocaust im Zusammenhang der Relativierung und Leugnung
Als Holocaustleugnung bezeichnet man das Bestreiten oder weitgehende Verharmlosen des Holocausts. Dabei wird gegen gesichertes historisches Tatsachenwissen behauptet, der geplante, systematische, auf Ausrottung zielende Völkermord an etwa sechs Millionen europäischen Juden habe nicht stattgefunden oder er sei nur ein Massenmord oder Massensterben ohne historische Besonderheiten gewesen. Dies betrifft auch den Genozid an den Roma (genannt Porajmos), den Holocaustleugner meist nicht ausdrücklich erwähnen.
Holocaustleugner geben ihre Thesen oft als historische Forschung aus, präsentieren aber pseudowissenschaftliche Geschichtsfälschung und Geschichtsklitterung im Dienst von Hass-Propaganda gegen Holocaustopfer und deren Nachfahren. Die Holocaustforschung lehnt eine Debatte über die Behauptungen der Holocaustleugner ab, um diese nicht als Forschungsbeiträge zu legitimieren.
Öffentliche Holocaustleugnung findet in vielen Staaten statt. In einigen demokratischen Staaten fällt sie unter die Meinungsfreiheit und wird nicht geahndet. In einigen undemokratischen Staaten wird sie toleriert oder offiziell propagiert. In anderen, darunter allen deutschsprachigen (Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Luxemburg und Schweiz), ist sie ein eigener Straftatbestand. In weiteren Staaten ist sie unter bestimmten Umständen als Rassenhass, Verleumdung oder „falsche Nachricht“ strafbar (siehe Gesetze gegen Holocaustleugnung).
Weiteres auf Wikipedia aber auch die Leugnung, Wikipedia & Holocaustforschung.