Ein ganz normaler Tag in der JA

Morddrohungen, Terroranrufe, Fälschung von Facebook-Einträgen, Rufmord – oder ein ganz normaler Tag in der Jungen Alternative für Deutschland

Ursprünglich veröffentlicht auf Indymedia, von: Recherchegruppe Argos am: 25.05.2015 – 05:30
Anmerkung der AfDWatch Redaktion: Inhalt wurde angepasst, aber nicht im Sinn verändert. Dies wurde markiert mit °

Wir, von der Recherchegruppe Argos, möchten hier eine kurze Auflistung der Methoden, mitsamt Vorkommnissen, offenbaren, mit denen einige führende oder ehemals führende Vertreter der Jungen Alternative für Deutschland arbeiteten bzw. immer noch arbeiten.
All die hier aufgezählten Vorfälle entsprechen der Wahrheit und können durch Mitglieder der Jungen Alternative für Deutschland und die hier genannten Opfer bezeugt bzw. bestätigt werden.

Drohanrufe und Morddrohungen

Der Fall Sebastian Brinkmann (ehemaliger Beisitzer im Bundesvorstand der JA): War das Opfer gezielter Diffamierungen und Beleidigungen in der JA Facebook-Gruppe. Nachdem er und seine Hochschwangere Frau Drohanrufe, sowie eine Morddrohung erhielt, trat dieser aus Angst um seine Familie zurück und kehrte der Jungen Alternative für Deutschland den Rücken. Auslöser dieses Terrors war die sogenannte ICE-Affäre, in der Sebastian Brinkmann, Hagen Weiß, Philipp Meyer u. Alexander Walch sich mit führenden Vertretern der AfD (darunter Lucke und Kölmel) trafen und sich über eine Neugründung einer Jugendorganisation der AfD unterhielten, da die Junge Alternative für Deutschland mehr und mehr in ein Becken für rechtsextreme Positionen zu verkommen schien. Täter der Drohanrufe und der Morddrohung konnten bisher nicht ermittelt werden, nach einschlägiger Ansicht des „gemäßigten“ Lagers wird das (freundlich formuliert) „nationalkonservative Lager“ um Markus Frohnmaier (Landesvorsitzender BW) vermutet.

Der Fall Hagen Weiß (ehemaliger stellv. Bundesvorsitzender der JA): War ebenfalls Opfer von Hetzkampagnen, Diffamierungen, Drohanrufen und einer Morddrohung. Trat von seinem Posten als stellv. Bundesvorsitzender zurück, da neben ihm auch seine Frau Opfer von Anfeindungen wurde. Ist mittlerweile ebenfalls aus der JA ausgetreten. Grund war ebenfalls die Teilnahme an der ICE-Affäre, in der über eine Neugründung einer Jugendorganisation ohne rechtsextreme Einflüsse und Haltungen verhandelt werden sollte. Auch hier werden die Drahtzieher aus dem Frohnmaier-Lager vermutet.

Der Fall Philipp Meyer (noch Bundesvorsitzender der JA): Wurde seit seiner Wahl systematisch angefeindet und diffamiert (geheime Facebookgruppe der Jungen Alternative für Deutschland). Federführend war hier im Hintergrund Krzysztof Walczak (stellv. Bundesvorsitzender der JA), der zum Frohnmaier-Lager zählt, tätig. Meyer vertritt nach außen eine liberal-konservative Politik, die im Frohmaier-Lager auf klare Ablehnung stößt. Wurde als Bundesvorsitzender des Amtes enthoben, Initiator war hier oben genannter Krzysztof Walczak. Nach den uns zugespielten Informationen wird Meyer die JA ebenfalls (auf Grund überhandnehmender rechtsextremer Tendenzen, sowie nicht vorhandenem Rückhalts) verlassen.

Rufmord und Fälschung von Screenshots Facebook-Einträgen

Der Fall Marvin Blatz (ehemaliger Beisitzer im Bundesvorstand der JA): Eine wohl der brisantesten Geschichten der Jungen Alternative für Deutschland, mit mittlerweile überraschend neuen Erkenntnissen. Marvin Blatz wurde Anfang Februar 2015 Opfer einer Rufmord-Kampagne, die suggerieren sollte er wäre Mitglied der NPD gewesen. Dazu wurde ein Google-Screenshot gefälscht, der Blatz mit klar erkenntlicher NPD-Symbolik zeigte. Des Weiteren wurden Facebook-Screenshots so manipuliert, dass Blatz sich vermeintlich auf der NPD-Facebook-Seite volksverhetzend, beleidigend und rassistisch gegenüber Ausländern, Migranten und Flüchtlingen geäußert hatte.

Fälschung um Marvin Blatz zu diffamieren

Fälschung um Marvin Blatz zu diffamieren

Wir° berichtete hier über diesen Fall (wurde wieder gelöscht, weil es auf gefälschten Beweisen beruhte°). Auch hier konnten bislang keine Anhaltspunkte über die Täter der Rufmordkampagne gesammelt werden, allerdings vermuteten auch hier die Anhänger des gemäßigten Lagers in der JA eine Beteiligung der Anhänger um Markus Frohnmaier. Marvin Blatz trat nach anfänglicher Rückendeckung durch den Bundesverband Mitte März zurück, da die Arbeit im Bundesvorstand und vor allem mit den Anhängern des Frohmaier-Lagers unmöglich wurde. Die Rufmordkampagne, die eine ehemalige Mitgliedschaft in der NPD, sowie rassistisches und fremdenfeindliches Gedankengut aufzeigen sollte, war ebenfalls Grund seines Rücktrittes.
Doch in den vergangenen Tagen wurden uns zwei E-Mails zugesandt, die von einer anonymen Quelle stammt, die die Täter benennen kann, die anscheinend hinter Blatz’s Rufmord-Kampagne steckten. 12413

Explizit werden hier die Namen Krzysztof Walczak, Moritz Brodbeck (stellv. Landesvorsitzender der JA BW) und Lars Steinke (Beisitzer im Landesvorstand der JA Niedersachsen) genannt, die unmittelbar involviert gewesen sein sollen Marvin Blatz mundtot zu machen (Nach unseren Informationen stand Blatz hinter dem liberal-konservativen Kurs von Philipp Meyer und hatte sich nicht von Krzysztof Walczaks Drohungen beirren lassen).

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Aus den beiden E-Mails geht hervor, dass genannte anonyme Quelle ein Telefongespräch am Wahlabend der Hamburger Bürgerschaftswahl mithörte (einige Zeit davor, kochte die Rufmordkampagne um Marvin Blatz hoch), in dem der stellv. Bundesvorsitzende Krzysztof Walczak ein Gespräch mit Lars Steinke führte aus dem hervorging, dass der Fälscher der Screenshots Moritz Brodbeck ist, da dieser der Mann in der JA für „spezielle Aufgaben“ sei (genaueres aus den Texten der E-Mail1* und E-Mail2* zu entnehmen). Sollten diese E-Mails der Richtigkeit entsprechen (wovon wir ausgehen), dann waren die drei genannten Personen die Drahtzieher dieser Rufmordkampagne. Walczak wohl als Kopf hinter dem Komplott, Brodbeck als ausführende Gewalt und Steinke als Mitwisser bzw. möglicherweise ebenfalls als Hauptakteur. In wie weit möglicherweise Walczak, Brodbeck und Steinke in die anderen Vorfälle (Brinkmann, Weiß und Meyer (Diffamierungen, Intrigen, Drohanrufe und Morddrohungen)) involviert sind (bis auf Walczak bei Meyer), ist bisher nicht geklärt.
Führt man sich die aufgelisteten Punkte zu Gemüte, so kommt man zu einem erschreckenden Fazit: Drohanrufe, Morddrohungen, Rufmord und Screenshot-Fälschungen scheinen eher die Regel als die Ausnahme in der Jungen Alternative für Deutschland zu sein. Die Personen um und mit Markus Frohnmaier (Walczak, Brodbeck und Steinke) scheinen dabei einer ganz besonderen Rolle zuteil zu werden, nämlich als Mithelfer menschenverachtender Rufmordkampagnen, die unliebsame Stimmen ausschalten sollen.
*Anmerkung, die Emails wurden in Word kopiert und ausgeschnitten, sowie der Empfänger zensiert

Personelle Hintergründe

Markus FrohnmaierMarkus Frohnmaier (Landesvorsitzender der JA BW, Kreisvorsitzender des KV Sigmaringen, auch eher unauffällig im Internet, durchschnittliche Facebook-Aktivität): Bislang Aushängeschild des nationalkonservativen Flügels in der JA, Vertreter der „Neuen Rechten“ mit Kontakten ins rechtsextreme Milieu, Auftritte bei ausländischen Organisationen mit klarer rechtsradikaler Ausrichtung, Student der Rechtswissenschaften in Tübingen, Anführer der andere die schmutzigen Jobs machen lässt (siehe Brodbeck und Steinke)
https://de-de.facebook.com/frohnmaier
Eigentümlich frei
https://www.youtube.com/watch?v=v07aIPpvznc

Krzysztof WalczakKrzysztof Walczak (stellv. Bundesvorsitzender der JA, Vorsitzender der JA Hamburg, im Internet bislang nahezu unbekannt, nur geringfügige Facebook-Aktivitäten): Student der Rechtswissenschaften (Bucerius Law School), 1er Abiturient mit Auszeichnung, wohl der Stratege hinter den Kulissen des Frohnmaier-Lagers
https://www.facebook.com/walczak.afd

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Moritz BrodbeckMoritz Brodbeck (stellv. Landesvorsitzender BW, stellv. Kreisvorsitzender des KV Sigmaringen, im Internet nahezu unbekannt,): Kettenhund Frohnmaiers, der in dessen Schatten steht, Verbindungen zu freien Kameradschaften und zur rechtsradikalen Szene, Student der Politik- und Medienwissenschaften
Südkurier

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10998048_341838549338984_1440436187634442033_nLars Steinke (Beisitzer des Landesvorstandes der JA Niedersachsen, Name im Internet einschlägig bekannt): Nach unseren Informationen ein Bindeglied der Jungen Alternative für Deutschland und der „Neuen Rechten“, Kontakte ins rechtsextreme Milieu und der freien Kameradschaften, Student an der Universität Göttingen, Mitglied der Burschenschaft Hannovera Göttingen, die ebenfalls Kontakte ins rechtsextreme Milieu hegt und immer noch pflegt (siehe bspw. Michael Jelinek https://linksunten.indymedia.org/de/node/67555), ehemaliger stellv. Kreisvorsitzende der AfD Göttingen, Rücktritt nach bekanntwerden nationalistischer und rechtsradikaler Positionierungen, sowie Facebook-Interessen – Die Zeit
http://www.taz.de/!121788/
http://monstersofgoe.de/2013/06/26/afd-gottingen-junge-freiheit/
Göttinger Tageblatt (Artikel nicht vorhanden)

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Nachtrag vom Watch Team: °

Zu Markus Frohnmaier:

In Serbien fand ne Veranstaltung mit AfD statt: „Novi lideri Nove Evrope“ – Neue Anführer für Europa! AfD entsendete zu diesem rechtsextremen Treffen Markus Frohnmaier, ein Landtagskandidat aus BW! Er gab dort an, dass er Herrn Lucke vertrete. Somit ist dies mit dem Wissen vom Lucke geschehen! Dies allerdings hat er auf Twitter dementiert, und meinte er vertrat die Junge Alternative, was aber gelogen war! Die Lüge wird im Video enttarnt, wo man eine Sicht auf den Vorstellungsmonitor bekommt. Hier Presscentar wird berichtet.  Im Video ab der 10ten Minute in Deutsch unser AfDler.

Schaut euch mal die Leute an, welche mit dabei sind! Serbische, französische, russische und belgische Rechte waren vetreten! Ich fand da UMP, Jedinaja Rossija, Drittes Serbien und andere sogar militante Nazigruppen.

Jörn Kruse zum ‚Charlie Hebdo‘-Attentat: „Leider ist es viel früher passiert, als ich gehofft habe“

BildJörn Kruse ist Spitzenkandidat der AfD für die kommende Hamburger Bürgerschaftswahl und Landesvorsitzender der AfD Hamburg. Der Wahlkampf für die Bürgerschaftswahl im Februar 2015 wurde gestern von der AfD mit einer Veranstaltung begonnen, die nicht ohne den Rauswurf eines Pressevertreters und befremdlicher Redebeiträge verlief.

So ging Kruse in seiner Rede auch auf den Anschlag auf das Satire-Magazin Charlie Hebdo ein. Bei Ihm klang das dann so: „Leider ist es viel früher passiert, als ich gehofft habe„. Ein Teil des Publikums klatschte sogar. Ein anderer Teil protestierte erschrocken, was Kurse veranlasste, wohl auch mit Blick auf die anwesende Presse, seine spontanen Worte zu berichtigen, indem er erklärte, er hätte „erwartet“ gemeint.

Zu der Wahlkampfveranstaltung am 10. Januar 2015 kamen etwa 400 Besucher, nicht alle sympathisierten mit der AfD. Einige Besucher auf den Stehplätzen zeigten mit ihrer Kleidung (Refugees welcome) ihre Meinung zu der von der AfD angestrebten Flüchtlingspolitik. Dies veranlasste die AfD, vor Beginn der Reden die Stehplätze räumen zu lassen, als Begründung gab man an, man täte dies „aus feuerwehrtechnischen Gründen“. Pressevertreter wurden als „Lügenpresse“ bezeichnet, ein Pressevertreter wurde sogar, trotz telefonischer Anmeldung zu der Veranstaltung, gewaltsam rausgeworfen. Auf der Bühne klammerte Jörn Kruse sich dann an sein Rednerpult und wetterte gegen die „politische Klasse“, das Kopftuch als „Symbol der Integrationsverweigerung“ und bezeichnete Burka-tragende Frauen als „schwarze Monster“.

Kruse trat im März 2013 mit sieben weiteren ehemaligen Mitgliedern der Freien Wählern der AfD bei. Der von Kruse geleitete Landesverband beherbergt ehemalige Mitglieder verschiedener rechter Parteien. Vertreten sind ehemalige Mitglieder der kulturrassistischen Partei „Die Freiheit“, wie z.B. der ehemalige Landesvorsitzende der Freiheit, Jens Eckleben, der wie Kruse für die kommende Bürgerschaftswahl kandidiert, der ehemalige stellvertretende Vorsitzende der Freiheit, Jan Luchterhand und Arno Willmer, ehemaliger Landesschatzmeister der Freiheit, heute Bezirkskandidat der AfD in Hamburg-Altona. Der ehemalige NPD-Kandidat, Björn J. Neumann, fand seinen Platz in Kruses Landesverband ebenso wie etliche frühere Mitglieder der Schill-Partei (Partei Rechtsstaatlicher Offensive), wie z.B. Dirk Nockemann, in der Ära Schill zeitweilig Innensenator und bis heute rechter Hardliner und zu dem Kruse ein enges Verhältnis pflegt. Auffällig ist, dass der Twitter-Account der Partei „Die Freiheit“ in Hamburg massiv für die AfD wirbt.freiheit macht werbung für afdhamburg kruse

Bereits bei einer Wahlkampfveranstaltung im Frühjahr 2014 fiel Kruses Landesverband durch schräge Äußerungen auf. Nachdem Lucke die Linie zur Rente und die Nachteile einer Goldwährung erklärt hatte, stand ein Herr auf und fragte, warum Deutschland Ostpreußen eigentlich nicht wieder annektieren könnte.

Auf dem Landesparteitag im letzten Herbst wurden dann die AfD-Kandidaten für die kommende Hamburger Bürgerschaftswahl gewählt. Mit Zuspruch von Parteichef Jörn Kruse kam der frühere Büroleiter von Schill und spätere Innensenator Dirk Nockemann auf Listenplatz 3, Ex-Schillianer Peter Lorkowski und Karina Weber erreichten Platz 7 und 22. Nach dem Parteitag erklärte nahezu der halbe Vorstand seinen Rücktritt. In der Erklärung warfen Schatzmeister Erich Marquart, Pressesprecher Oliver Scholl, der Bundesdelegierte Günther Siegert und die stellvertretende Landessprecherin Barbara Krüger-Sauermann Kruse vor, „seine Position durch gezielte Platzierung bequemer Gefolgsleute zu untermauern“. Gleichzeitig habe er „in unzulässiger Weise in die Vorstellung der ihm weniger genehmen Kandidaten aktiv eingegriffen“. Für Verwunderung bei manchen Mitgliedern hatte bei der Kandidatenaufstellung nicht nur gesorgt, dass die Parteiführung eine Liste ihrer Lieblingskandidaten lanciert hatte – sondern auch, dass Parteichef Kruse die ihm missliebigen Kandidaten hart persönlich attackierte. So ging Kruse Schatzmeister Marquart scharf an, der für Platz 6 antrat. Marquart scheitere bei der Wahl und nannte die Attacke später „nicht akzeptabel“. Kruse soll mit Nockermann eine Liste abgestimmt haben, was nur gelang, weil Nockemann weitere frühere Mitstreiter von Schill in die Partei geholt hätte. Kruse hingegen liess verlauten, die Begründung der Zurückgetretenen sein nur vorgeschoben und der Grund ihrer Rücktritte sei darin begründet, dass drei der vier Personen bei der Wahl für die aussichtsreichen Listenplätze zur Bürgerschaftswahl gescheitert sind, Kruse: „Und zwar aus Selbstüberschätzung, fehlendem Gespür, taktischem Ungeschick und mangelndem Stehvermögen.“.

Bei der Veranstaltung „Zuwanderung braucht klare Regeln“ zeigte Kruse, was für ein verbaler Grenzgänger er ist. Im Restaurant Porto Marina am Tibarg in Niendorf drängen sich 80 Besucher in einen kleinen Raum. Deutsche Senioren, wenige unter 70 Jahre, Pullunder, Krawatten, Gehstöcke. Kruse tastete sich bei seinem Vortrag gekonnt an Tabus heran, um dann kurz vor ihnen zu stoppen. So umgarnt er seine rechten Zuhörer, versucht aber, dem Vorwurf der rechten Stimmungsmache zu umgehen. Das klingt bei Kruse dann so: „Ich will nicht mit dem Satz zitiert werden, in Deutschland sind die Ausländer für die Kriminalität zuständig.“ Pause. „Na wer denn sonst?“, kommt aus dem Publikum. Oder: „ich will die These nicht kommentieren, dass mehr Migration zu mehr Kriminalität führt.“ Oder: „Ich will nicht spekulieren, woher die reisenden Einbrecherbanden kommen.“ Die Zustimmung seines Publikums ist ihm jedes Mal sicher. Ein älterer Herr fragt, was denn gegen die „Zigeuner“ getan werden könne und schiebt hinterher: „Ich habe immer Zigeuner gesagt, ich sage nicht Roma.“ Kruse antwortet, dass die Roma leider nicht abgeschoben werden könnten wegen der europäischen Freizügigkeit. Und führt weiter aus: „Wir können nicht verhindern, dass die hier herkommen. Die haben kulturell bedingte Integrationsprobleme. Wir wissen auch, dass viele von denen hier herkommen, weil allein unser Kindergeld hier höher ist, als was sie Zuhause bei sich verdienen können.“. Natürlich war auch Flüchtlingspolitik Thema des Abends: „Wir schieben viel zu wenig ab, oft aus Feigheit, das Gesetz auszuschöpfen.“ „Die Asylverfahren dauern zu lange. Da ist nicht mal das Geld das Problem, was aufgewendet wird, sondern die Leute selbst. Es wäre besser, sie nach sechs Wochen als nach sechs Monaten abzuschieben.“ Dann ein paar Seitenhiebe auf die Gruppe „Lampedusa-Flüchtlinge: „Die harmloseste Interpretation ist, dass sie schwarz arbeiten. Einige verdienen ihr Geld mit Kriminalität, Drogen, Einbruchdiebstahl.“ Kruse äußert dies ausdrücklich und bewusst nicht als Vermutung, sondern als Tatsache. Zur Berichterstattung über die AfD sagt Kruse: „Die einen Journalisten schreiben uns runter, weil sie links oder grün sind, die anderen kuscheln mit den konservativen Parteien und Angela Merkel. Die haben Angst vor uns. In ein paar Jahren wird die CDU froh sein, mit uns koalieren zu dürfen!“

Nach dem beim Kölner Hogesa-Aufmarsch zwei extrem rechte Mitglieder der Hamburger AfD, Tatjana Festerling und Claus Döring mitmarschierten, euphorisch über die gewalttätige, rassistische Demonstration berichteten und ankündigten, an weiteren Aufmärschen teilnehmen zu wollen, fiel in Presseberichten kein gutes Licht auf die AfD. Dies veranlasste Kruse zu flunkern indem er erklärte, beide „spielten in der Partei keine Rolle. Sie arbeiteten nicht in Gremien mit“ und seien für die Meinungsbildung der Partei irrelevant. Diese Behauptung entspricht aber nicht der Wahrheit. Festerling und Döring gehören zum Gründungsteam des Hamburger Landesverbandes. Festerling wurde so zur stellvertretenden Verantwortlichen im Team Marketing, Claus Döring wurde mit der Organisierung des Straßenwahlkampfs betraut. Im letzten Jahr wurde Hooligan Döring sogar im Bezirk Nord als Kandidat der Hamburger AfD aufgestellt. Und auch für die Pegida-Bewegung zeigt Kruse Verständnis: „Manche Ziele der Demonstranten kann ich entweder teilen oder zumindest verstehen. Viele Leute fühlen sich allein gelassen von der Politik, aber auch von den Medien. Die Politiker sollten weniger mit Staatspädagogik reagieren, sondern die Sorgen der Menschen ernst nehmen“.

Ob dieses rechte Sammelsurium in Hamburg Erfolg haben wird, darf bezweifelt werden.

Quellen:
http://www.taz.de/AfD-bei-der-Buergerschaftswahl/!152604/
 http://www.mopo.de/politik/buergerschaftswahl–afd-fuck-off—aktivisten-stoeren-wahlkampf-auftakt-in-hamburg,5067150,29530386.html
https://www.youtube.com/watch?v=Da_E0-W51z0
https://www.youtube.com/watch?v=b_pm7ofjOzU&feature=youtu.be
https://alternative-hamburg.de/kandidaten/
https://www.facebook.com/notes/alternative-f%C3%BCr-deutschland/prof-dr-j%C3%B6rn-kruse-wechselt-mit-sieben-weiteren-freien-w%C3%A4hlern-zur-partei-altern/551309144899429
http://www.taz.de/!147323/
http://www.mopo.de/politik/afd-hamburg-zoff-um-ex-schillianer–zerfleischt-sich-diese-partei-jetzt-selbst-,5067150,28685718.html
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/hamburg/article133070643/In-der-AfD-verschaerft-sich-der-Ton.html
http://www.mopo.de/politik/wahlkampf-in-hausbruch-afd–ein-gipfel-rechter-miesepeter,5067150,26769406.html
http://www.bild.de/regional/hamburg/alternative-fuer-deutschland/unheimlicher-heimat-abend-38655766.bild.html
http://www.tagesspiegel.de/politik/rechtspopulisten-die-afd-flirtet-mit-pegida/11124200.html
http://www.keine-stimme-den-nazis.org/index.php?option=com_content&task=view&id=5728

AfD Bremen: Ute Dopke, Kandidatin Bürgerschaftswahl

dopke bildIn Bremen ist im Frühjahr 2015 Bürgerschaftswahl. Die AfD glaubt, in ihren Reihen Menschen gefunden zu haben, die für die Politik geeignet sind und hat ihre Kandidaten_Innen aufgestellt. Exemplarisch möchte ich hier eine Kandidatin, Ute Dopke, vorstellen.

Ute Dopke ist auf Facebook gut vernetzt und nutzt die Plattform intensiv, um ihre skurrilen Ansichten zu verbreiten.

Über sich selber sagt sie: Menschen, die oft verletzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen wie man überlebt. Vergeben und Vergessen? Ich bin weder Jesus, noch habe ich Alzheimer.

Eines Ihrer Lieblingszitate ist: Ich habe den Teufel im Blut, den Engel im Herz und den absoluten Wahnsinn im Kopf.

Bezüglich des „Wahnsinn im Kopf“ möchte man ihr nicht widersprechen, denn ihre Posts sprechen Bände:

So liegt ihr zum Beispiel die Aufklärung über Chemtrails am Herzen. Dass es sich hierbei tatsächlich um Ballasttanks für die Erprobung des Flugverhaltens handelt, würde die AfD-Kandidatin wohl als Verschwörungstheorie bezeichnen.
dopke chemtrails
Von sachlicher Kritik an den derzeit im Bundestag vertretenen Abgeordneten hält Dopke nicht viel. Sie zieht es vor, einen Kriegsliederschreiber aus dem 18./frühen 19. Jahrhundert zu zitieren.
es gnade euch gott
Als „gute“ AfDlerin unsterstützt Dopke natürlich auch Pegida-Ableger.

indianer nazis

Dopke schürrt Ressentiments gegen Andersgläubige, insbesondere gegen Menschen muslemischen Glaubens, hier teilt sie einen Post des Kopp-Verlages. Über den Kopp-Verlag schrieb das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, dass sich die Autorenliste wie ein „Who-is-Who der deutschen Verschwörungsliteratur“ lese, darunter einige Autoren, die „in der rechten Szene gerne rezipiert werden“.

dopke kopp

Auch die NPD-Seite wird von der AfD-Kandidatin gerne geteilt, man passt ja von der Gesinnung zusammen.

döpke teilt npd
islamische bürger

Aber Ute Dopke ist der Meinung, dass sie diese Hetze aus „reiner Notwehr“ betreibt.
islam ist gegen mich
Zu einem von ihr geposteten Bericht über ein Feuer in einem Flüchtlingscamp, in dem es eindeutig heißt, dass die Brandursache noch unklar ist, behauptet Dopke: „Selber angezündet und auf Mitleid bauen, ich bin außer mir“. Bei dem schrecklichen Brand, den die AfD-Kandidatin hier für ihre Verleumdungen nutzt, wurden drei Asylbewerber, die in einem der Zelte schliefen, in letzter Sekunde vor dem Feuer gerettet, einer der Männer wurde leicht verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei schloss einen Anschlag nicht aus.

die brandursache ist unkar

Flüchtlinge sind für Dopke keine Menschen, denen man Hilfe zukommen lässt, sondern „Invasoren“. Hier teilt sie Berichte der fremdenfeindlichen Hetz-Seite „Netzplanet“.

dopke asylanten osnabrück

flüchtlinge mögen essen nicht

Auch der Michael-Mannheimer-Blog ist für Dopke eine Quelle ihres Vertrauens. Karl-Michael Merkle (alias Michael Mannheimer) ist ein anti-humanistischer Demagoge der sich der Islamkritik alleine aus dem Grund bedient, um seinen gewaltsamen Umsturz zu propagieren und Andersdenkende zu diskreditieren. Merkle wurde bereits wegen Volksverhetzung verurteilt, die Anklage lautete: “Der Genannte wird angeklagt, er habe einen Schriften gleichstehenden Datenspeicher verbreitet, auf dem zum Hass gegen eine religiöse Gruppe aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie aufgefordert und ihre Menschenwürde dadurch angegriffen wird, dass sie beschimpft, böswillig verächtlich gemacht und verleumdet wird.”

mannheimer millionen flüchtlinge

Und natürlich gehört auch der rechtsextreme und islamfeindliche Blog „PI-News“ zu den Quellen, aus denen Dopke ihr „Wissen“ bezieht. Gegen PI-News leitete die Staatsanwaltschaft Rostock ein Ermittlungsverfahren ein, da in Beiträgen Gewaltaufrufe gegen Araber und Muslime erschienen waren. Als mutmaßlicher Verfasser wurde im September 2014 der Rostocker AfD-Politiker Holger Arppe angeklagt.

dopke pi
Quellen:
http://www.alternativefuer-bremen.de/
http://diefreiheitsliebe.de/gesellschaft/pi-news-autor-verurteilt-wegen-volksverhetzung/

Jens Eckleben

ecklebenJens Eckleben ist Gründungsmitglied der AfD Hamburg, Bezirksvorsitzender Hamburg-Nord und Kandidat für die Hamburger Bürgerschaftswahl am 15.02.2015.

Eckleben war Landesvorsitzender der kulturrassistischen Partei „Die Freiheit“, welche unter ihm gegen „poli­tische Islamisierung« Deutschlands“, den „EU-Einheitsstaat“ und die Einwanderungs- und Asylpo­litik wetterte. Als Begründung, er sei kein Rassist, führte Eckleben einmal an: „Ich habe Muslime als Freunde, die haben sich aber integriert und arbeiten“, um gleich darauf vor einer Islamisierung unter dem „Deckmantel der Religionsfreiheit“ zu warnen. Die Einwanderung habe sich nach dem Arbeitsmarkt zu richten. Wer nur Asyl beantrage, weil er hier besser leben wolle, sei unerwünscht.

Im Februar 2013 trat Eckleben als Landesbeauftragter der Wahlalternative (WA) in Erscheinung und lud als Landeskoordinator zur Gründung des Hamburger Landesverbandes der AfD ein. Mit ihm fanden auch der ehemalige stv. Vorsitzende der „Freiheit“ (Jan Luchterhand) und der ehemalige Landesschatzmeister der „Freiheit“ (Arno Willemer, zurzeit AfD-Bezirkskandidat in Altona) ihren Platz in der AfD.

In seinem ersten Jahr war Eckleben sehr aktiv in der AfD. Er managte den Wahlkampf, besetzte mehrere Posten und administrierte die offizielle Facebookseite der AfD Hamburg. Der Landesvorstand lehnte es aus wahltaktischen Gründen ab, Mitglieder im Hinblick auf ihre Einstellung zu „Grundgesetz, Weltoffenheit und Ausländerfeindlichkeit“ zu überprüfen. Landeschef Jörn Kruse sah keine rechtspopulistischen Mitglieder und auch keine konkreten Hinweise für Parteimitglieder, die mit ihrer Politik am rechten Rand fischen würden. Erst  nachdem der schon als Bundestagskandidat nominierte Hamburger Sigrud Greiner im Mai 2013 die Partei verließ, weil Parteimitglieder wie Eckleben „von der Parteiführung ungehindert islamkritische oder andere […] am rechten Rand fischende Blog-Einträge verfassen“ stimmte der Landesvorstand im Septemer 2013 für einen Antrag beim Parteischiedsgericht, nach dem Eckleben für die Dauer von zwei Jahren die Fähigkeit aberkannt werden sollte, ein Parteiamt zu bekleiden.

Rundbrief

Auszug aus dem Rundbrief

Unter Protest von AfD-Mitgliedern wie Tatjana Festerling (bekannt als HoGeSa-Untertstützerin) wurde Eckleben das Management der offiziellen Facebookseite entzogen. Festerling schrieb damals: „Heisst das, dass wir auf der Facebook-Seite Hamburg zukünftig die gleiche, psychopathische Hetz-Propaganda des LaVo gegen Rechts bzw. gegen dich persönlich, Jens Eckleben lesen, die uns schon im Rundbrief zugemutet wurde?“.

Auf dem YouTube-Kanal von Eckleben findet man „Historisches Liedgut aus dem 19. Jahrhundert“ – Interpret: Frank Rennicke (Liedermacher, Schlüsselfigur der rechtsextremen Szene und NPD-Kandidat zur Wahl des Bundespräsidenten), den Soundtrack der „Identitären Bewegung“, Verschwörungstheorien und natürlich Videos der „Freiheit“. In seinem Blog warnte Eckleben immer wieder vor einer Islamisierung Europas, auch mit provozierenden Videos oder Bildern.

screenshot25

Auch verleugnet Eckleben die unerträgliche Zunahme von fremdenfeindlichen Gewalttaten und sagt „Es gibt den von Ihnen behaupteten starken Anstieg rechtsextremistischer Anschläge und Gewalttaten nicht, sondern das Gegenteil ist der Fall.“ (obwohl selbst der Verfassungsschutz für das Jahr 2013 einen Anstieg von 20% bei Gewalttaten gegen Migranten ermittelte). Eckleben will die staatlichen Mittel im Kampf gegen den Rechtsextremismus reduzieren. Seiner Meinung sollte ein Teil dieses Geldes besser zur Bekämpfung von Linksextremismus eingesetzt werden. Auch die Frage, ob er an der Pegida-Demonstration in Sachsen teilnehmen würde beantwortet Eckleben mit „…JA, wie z.B. Alexander Gauland und auch andere AfD-Mitglieder dies bereits getan haben, ich würde teilnehmen und mit den Menschen sprechen.“

Die Parteispitze hält vermutlich an Eckleben fest, da ihm gute Verbindungen zu hanseatischen „Pfeffersäcken“ nachgesagt werden. So zum Beispiel auch zum Hamburger Reeder Folkard Edler, welcher die AfD mit einem dubiosen Millionenkredit unterstützte. Für diesen Kredit wurde lediglich ein Zinssatz von 2% vereinbart. Auch sehen die Konditionen des Kredites einen Verzicht auf eine Rückzahlung vor, falls die Partei dazu nicht in der Lage sein sollte.

Auch die Verbindung zwischen Eckleben und der Partei „Die Freiheit“ scheint nach wir vor eng. Schaut man sich die Nachrichten des Twitter-Accounts „Die Freiheit Hamburg“ an, so fällt nicht nur auf, dass dort Werbung für die AfD betrieben wird, sondern auch, dass sämtliche Meldungen per Link auf die Posts von Jens Eckleben verweisen.

„Die Freiheit“ bewirbt das AfD Wahlprogramm und verlinkt mit J. Eckleben

Beitrag von J. Eckleben, von der Partei „Freiheit“ übernommen

Quellen:

https://alternative-hamburg.de/bezirke/bezirk-hamburg-nord/
http://de.indymedia.org/2014/05/354063.shtml
http://jungle-world.com/artikel/2011/29/43616.html
http://www.publikative.org/2013/03/19/afd-professorenpartei-als-rechtspopulistische-sammelbewegung/
https://www.taz.de/1/nord/artikel/?dig=2011%2F06%2F30%2Fa0199&
http://www.abendblatt.de/hamburg/article115943067/Hamburger-Mitglied-tritt-aus-Alternative-aus.html
http://www.alternativer-afd-newsletter.com/Russisch-Roulette.pdf
http://www.allmystery.de/themen/pr98768-189
http://six.tweettunnel.com/reverse2.php?textfield=Die_Freiheit_HH
https://www.facebook.com/afd.hamburg/posts/695470067129856

https://www.facebook.com/l.php?u=https%3A%2F%2Fwww.abgeordnetenwatch.de%2Fprofile%2Fjens-eckleben%2Farchive%2F70504&h=qAQEYiOVg
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/06/21/verfassungsschutz-20-prozent-mehr-fremdenfeindliche-gewalt/